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Klimafreundliche Flugreisen – mit einer CO2-Kompensation

Klimafreundliche Flugreisen
Klimafreundliche Flugreisen – mit einer CO2-Kompensation | Fotos: © malp #467994223 – stock.adobe.com

Das Modell klingt im ersten Moment überzeugend: Nach oder vor einer Flugreise kompensieren Passagiere während des Flugs ausgestoßene Emissionen durch die Spende an eine Organisation, die Projekte zur CO2-Einsparung fördert.
Haben Flugreisende die Umwelt zuerst belastet, leisten sie anschließend einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Klimaschutzes.

Das schlechte Gewissen rein waschen?

Doch das Prinzip hat auch eine Schattenseite. In den Augen von Experten ist es natürlich noch umweltfreundlicher, überhaupt nicht zu fliegen. Experten schätzen das jährliche klimaverträgliche CO2-Budget auf maximal zwei Tonnen pro Kopf ein. Dieser Anteil entspricht einer Flugreise von Deutschland nach New York – ohne Rückflug.

Den Zweck der Flüge genau durchdenken

Insbesondere für Vielflieger ist die CO2-Kompensation in den Augen von Umweltschützern eine Art moderner Ablasshandel.

Eine CO2-Kompensation sollte nicht dazu führen, unnötig viele Flüge durchzuführen.

Eine andere Situation liegt vor, wenn ein Flug unvermeidbar ist. Oftmals ist es jedoch Ermessenssache, welcher Flug tatsächlich unerlässlich ist.

Vorteile einer CO2-Kompensation für die Umwelt

Wer sich für den Flug entscheidet, kann den Weg der CO2-Kompensation wählen. Durch diese Methode ist die CO2-Wirkung des beanspruchten Flugs zwar nicht ungeschehen. Die Spende sorgt jedoch dafür, Projekte finanziell zu unterstützen, die CO2-Einsparpotential bieten. Einige dieser Projekte sind darauf ausgelegt, erneuerbare Energien zu fördern, beispielsweise durch die Errichtung von Biogasanlagen oder Windenergie- und Solarkraftanlagen.

Andere finanzielle Zuwendungen fokussieren sich auf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, unter anderem für die Erstellung effizienterer Öfen oder einer verbesserten Müllverwertung in Entwicklungsländern. Andere Klimaprojekte dienen dem Schutz von Mooren oder der Aufforstung von Wäldern.

CO2-Kompensation
Vorteile einer CO2-Kompensation für die Umwelt | Fotos: © Parradee #508894588 – stock.adobe.com

Funktion der CO2-Kompensation

Zu Beginn ist es wichtig, die Menge der Emissionen des Flugs zu buchen, den unter anderem die meisten Fluggesellschaften und Kompensationsdienstleister anbieten. Daraufhin kaufen Flugreisende ein sogenanntes Verschmutzungsrecht, das die Anbieter oftmals als Zertifikat bezeichnen. Je nach Anbieter beläuft sich die Spende auf 1 bis 17 Euro. Die Beträge kommen dem jeweiligen Klimaprojekt der Anbieter zugute, so dass Kohlendioxid eingespart wird.

Oftmals können Fluggäste zwischen mehreren Klimaprojekten wählen.

Nach Begleichung der Kompensationszahlung erhalten Flugreisende ein Dokument, das als Bestätigung für die Bezahlung der CO2-Kompensation dient.

Worauf bei der freiwilligen Kompensation achten?

Flugreisende sollten darauf achten, den CO2-Ausgleich ausschließlich an seriöse Kompensationsdienstleister zu bezahlen. Auf diese Weise stellen Betroffene sicher, dass die Zahlung genau dort ankommt, wo Passagiere die Überweisung auch tätigen wollten.

Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es ratsam, sich beim Blick auf die Internetseite der Anbieter über alle wichtigen Details zur Kompensation zu informieren.
Beispielsweise können Interessenten seriöse von unseriösen Anbietern unterscheiden, indem sie auf deren Websites klare und gut verständliche Informationen zu den Klimaprojekten erhalten. Zugleich fragen die Dienstleister detaillierte Infos zum Flug ab, damit die Anbieter die exakte Menge der Kohlendioxid-Emissionen ermitteln können. Standards und Gütesiegel wie der Gold-Standard sind ein weiteres Indiz für die Seriosität der Anbieter.

Flugreisen CO2-Ausgleich
Flugreisende sollten darauf achten, den CO2-Ausgleich ausschließlich an seriöse Kompensationsdienstleister zu bezahlen | Fotos: © liliya #451360782 – stock.adobe.com

CO2-Kompensation über Airlines

Einige Fluggesellschaften offerieren ebenfalls den Service, den CO2-Ausgleich während oder nach der Buchung zu entrichten. Die Flugunternehmen kooperieren zumeist mit externen Partnern wie gemeinnützigen Anbietern für Kohlendioxid-Kompensation oder Wirtschaftsunternehmen. Für die Durchführung der Kompensation nutzen die Airlines verschiedene Strategien.

Einige Fluggesellschaften ermitteln mit einem CO2-Rechner die Kohlenstoffdioxid-Menge, die der jeweilige Flug verursacht. Hierbei kooperieren die Fluggesellschaften mit externen Kompensationsanbietern. Andere Airlines gleichen den Kohlendioxid-Ausstoß automatisch aus. Fluggäste anderer Unternehmen dürfen die Höhe der Kompensationszahlung frei wählen. Anschließend leiten die Airlines die Beträge an eine unabhängige Klimaschutzorganisation weiter.

Vorsicht im Umgang mit Greenwashing

Beim Greenwashing wird Flugreisenden suggeriert, dass sie ihre Flüge klimafreundlich nutzen. Doch das ist nicht der Fall.

Insbesondere Airlines, die CO2-Kompensation offerieren, müssen sich oftmals den Vorwurf gefallen lassen, ihrem Unternehmen ein umweltfreundliches Image zu verleihen.

Diese Vorwürfe entstehen beispielsweise bei Angeboten, bei denen die Höhe der Kompensation zu niedrig ist und dadurch kein Ausgleich der Kohlenstoffdioxid-Menge erfolgt.

So funktioniert der CO2-Ausgleich über Flugbuchungsportale

Aktuell bieten nur ausgewählte Buchungsportale die Möglichkeit, dass Kunden die CO2-Kompensation auf den Plattformen durchführen können. Bei der Buchung eines Flugs auf dem Vergleichsportal idealo öffnet sich beispielsweise ein Browserfenster, das eine Weiterleitung zum Kompensationsanbieter atmosfair ermöglicht.
Die Buchungsplattform Skyscanner verweist wiederum auf Flüge, die vergleichsweise geringe Mengen an Emissionen ausstoßen. Auf einigen Flugbuchungsportalen ist es im Anschluss an die Buchung möglich, einen CO2-Ausgleich vorzunehmen.